Malaga Blueprints on book pages – The Good Earth

About This Project

Meine Cyanotypien entstehen aus der Freude am Flow, mit ihnen setze ich meine Gedanken zu Veränderung, Hoffnung und Bedeutung und meine Beobachtungen der Natur um. (Sabbatical Jan./Feb. 2022)

Cyanotypie

Die Cyanotypie (Eisenblaudruck) ist eine der ältesten fotografischen Verfahren, entstanden im Jahr 1842, als der britische Wissenschaftler Sir John Herschel die Lichtempfindlichkeit von Eisensalzen entdeckte. Cyanotypien zeichnen sich durch ihre intensiv-blauen Farbtöne aus. 1843 nutzte die englische Wissenschaftlerin Anna Atkins als Erste den Cyanotypie-Prozess, um ihre Sammlung einheimischer Algen abzubilden – es entstand das erste fotografisch illustrierte Buch. Bis ca. 1950 wurde die Cyanotypie zur Vervielfältigung von Architekturplänen und Konstruktionszeichnungen genutzt (Blaupausen).

 

Die klassische Form der Cyanotypie beruht darauf, dass Papier vor Licht geschützt mit einer lichtempfindlichen Lösung bestrichen wird. Für eine botanische Cyanotypie werden Pflanzen auf dem sensibilisierten Papier arrangiert und der Einwirkung von Sonnen- /UV-Licht ausgesetzt. Dann wird das Papier unter fliessendem Wasser ausgewaschen; das Resultat ist ein Bild in intensiven Blau- und Weisstönen – ein faszinierender Prozess zu beobachten.

 

Meine Arbeitsweise ist intuitiv – mich berührt die Schönheit und Vergänglichkeit von Blättern und Blüten, ihre kurze Lebensdauer ist eine Metapher für unser menschliches Leben, und die Abdrücke, die sie auf Papier hinterlassen, sind ein Ausdruck ihrer Präsenz. Die Pflanzen finde ich im Garten oder auf dem Feld, die Verfügbarkeit wechselt mit der Saison.

 

In meiner Auseinandersetzung mit dem Blaudruck experimentiere ich mit den unterschiedlichsten Verfahren wie z. B. der Nass-Cyanotypie, dem nachträglichen Tonen und der Doppelbelichtung; ich erkunde den Raum zwischen Oberfläche und Tiefe – die Vielschichtigkeit.

 

Als Fotografin interessieren mich alle Arten der Fotografie, und so bin ich auf diesen historischen fotografischen Prozess gestossen und habe die Schönheit der Cyanotypien und deren endlosen künstlerischen Gestaltungmöglichkeiten für mich entdeckt. Ich experimentiere gerne und liebe die magischen Momente, wenn sich beim Wegnehmen der Pflanze der Abdruck enthüllt und wenn sich die Farbe des Drucks beim Eintauchen in Wasser von Bronze zu Blau ändert. Ausserdem arbeite ich gerne auch mit den Händen – ein starker Kontrast zu meiner täglichen digitalen Arbeit.

English

These cyanotypes are the result of joyfully being in the flow – working on them is a way to process and transform my thoughts of change, hope and meaning and my observations of nature. (Sabbatical Jan./Feb. 2022)

Cyanotype

Cyanotype (blue print) is one of the oldest photographic processes, developed in 1842 by the British scientist and astronomer Sir John Herschel, when he discovered the light-sensitivity of iron salts. Cyanotypes are immediately recognizable by their vibrant blue tones. In 1843 the English scientist Anna Atkins was the first to use cyanotype to capture images of her native British seaweed collection – she created the earliest-known photographically illustrated book. Until the 1950s engineers used the cyanotype process to produce copies of drawings, referred to as blueprints.

 

Classic cyanotype: A light sensitive solution is applied to paper in the dark or under weak light. For a botanical sun print natural plant material is composed on the paper and exposed to sunlight /uv-light. To develop the cyanotype the paper is rinsed in plain water, resulting in a beautiful blue and white tones image – an amazing process to watch. 

 

My way of working is intuitive – I’m taken by the beauty and transience of leaves and blossoms, their brief life span a metaphor for our human lives; the marks they leave on paper, a signature of their presence. I use plants from the garden and nearby fields, the availability changes with the seasons. 

 

In my engagement with cyanotype I experiment with different processes such as wet cyanotype, subsequent toning and double exposure to explore the space between surface and depth – the complexity.

 

As a photographer I am interested in all forms of photography, and so came across this historic photographic process discovering the beauty of cyanotypes and its endless possibilities. 

I very much enjoy experimenting, and I love the magical moments, both when the print is revealed by lifting the plant and the color of the print changes from bronze to blue when it is immersed in water. Also, I love working hands on – a stark contrast to my daily digital work.

Date
Category
Cyanotype, Personal Project